Zunächst
ist Seele ein Wort, welches auf ein Inneres Verborgenes hinweist. Man
spricht im technischen oder Handwerklichen z. B. von der Seele eines
Balkens und meint die gedachte Mittellinie durch die ganze Balkenlänge.
Die
Seele des Menschen oder auch des Tieres bezeichnet aber nicht ein
körperliches sondern das nicht-materielle Innere, welches den Leib
erfüllt. Nach der Wissenschaft des Geistes ist die Seele zunächst einmal
das Bewußtsein des Menschen. Sie ist ein eigenständiger Organismus
nicht-materieller Art, der ganz aus Reizbarkeiten besteht und
verschiedene Organe gebildet hat. Hier werden die Wahrnehmungen,
Gedanken und Gefühle bemerkt und Wollungen erzeugt. Die Seele ist das
innere Eigenleben eines Wesens. Auch wenn die Naturwissenschaft dies als
Nerventätigkeit versteht, so ist dies doch nicht zutreffend, denn die
Nerven bilden nur das Bewußtsein ab und machen die Eindrücke in gewissem
Umfang dauerhaft. Die Seele esoterisch auch der Astralleib genannt
hat neben der Fähigkeit wahrzunehmen auch die Aufgabe die Bewegungs-
bzw. Willensimpulse für den physischen Leib zu erzeugen. Und es ist
plausibel, daß Wahrnehmung und Bewegung eng zusammenarbeiten. Denn was
würde es einem Wesen nützen, Wahrnehmungen zu haben, wenn es sich nicht
gleichzeitig bewegen könnte? Und umgekehrt, was würde es nützen, sich
bewegen zu können, wenn keine Wahrnehmung vorhanden wäre? Die Bewegungen
von Tier und Mensch sind in der Hauptsache als Reaktionen auf
Wahrnehmungen zu verstehen. Die Willensimpulse, welche die Taten bzw.
das Verhalten durch Bewegungen bewirken, treten als Triebe, Begierden
und Instinkte hervor. Dabei wirken die Erfahrungen in Form von
Erinnerungen mit, die wie automatisch in die Willensäußerungen
einfließen. Beim Tier ist dies schon der ganze innere Prozeß. Beim
Menschen gliedert sich noch ein höherer Prozeß an. Das Tier zeigt das
Seelenleben am umfänglichsten. Man könnte es als das Seele-Wesen
bezeichnen.